Gründen und Innovation in der Schweiz

Wie einfach machen wir es Gründer:innen? Wie aktiv sind sie?

«Die Schweiz ist das innovativste Land der Welt»

Solche Schlagzeilen liest man regelmässig über die kleine Schweiz. Verschiedene Innovationsindizes schreiben der Schweiz regelmässig höchste Innovationskraft zu. Auch der Innovationsindikator 2023 aus Deutschland sieht die Schweiz auf Platz 1. Die Studie von BDI, Roland Berger, Fraunhofer ISI und ZEW hat 35 Volkswirtschaften in den Bereichen Innovationsfähigkeit, Schlüsseltechnologien und Nachhaltigkeit untersucht. Auf den Plätzen 2 und 3 folgen Singapur und Dänemark. Der Innovationsindikator 2023 legt einen neuen Ansatz

zur Messung der Innovationsfähigkeit von Volkswirtschaften vor. Der Indikator soll abbilden, wie Innovationen generiert, eingeführt und produktiv genutzt werden. Nur auf Rang 14 steht in diesem Ranking die USA.

Eine Erklärung für dieses Ergebnis ist, dass grosse Volkswirtschaften meist ein sehr breites Spektrum wirtschaftlicher Aktivitäten aufweisen, weil das Produktionspotenzial an Spitzentechnologie ansonsten die globale Nachfrage übersteigen würde. Im Ergebnis können in kleinen Volkswirtschaften die innovationsorientierten Aktivitäten einen wesentlich höheren Anteil an allen Aktivitäten ausmachen als in grossen.

Und wenn es um Gründungen geht?

Wenn es um ein gründerfreundliches Umfeld geht, stehen folgende Länder aus verschiedenen Gründen meist weit oben (rein qualitativ, nicht abschliessende Liste). Auch die Schweiz wird dabei oft genannt.

 

Vereinigte Staaten: Die USA sind das «Land der unbegrenzten Möglichkeiten» und gelten als das klassische Gründerland. Es gibt ein grosses Angebot an Risikokapital und eine ausgeprägte Startup-Kultur.

Schweiz: Die Schweiz als stabiles und wohlhabendes Land mit einem starken Fokus auf Innovation. Hier gibt es ein gut ausgebautes Netzwerk an Gründerzentren und Inkubatoren.

Grossbritannien: Grossbritannien ist ein führender Standort für Technologieunternehmen und ein globales Finanzzentrum. Es gibt es eine günstige Steuergesetzgebung und ein internationales Umfeld.

Israel: Israel ist ein Startup-Hotspot mit einer hohen Dichte an innovativen Unternehmen. Das Angebot an staatlicher Unterstützung für Gründer:innen ist gross.

Singapur: Singapur ist ein globaler Handels- und Finanzplatz mit einem starken Fokus auf Technologie. Hier gibt es ein einfaches Steuersystem und eine gute Infrastruktur.

 

Die wichtigsten Rahmenbedingungen, die ein Land gründerfreundlich machen, sind folgende (ebenfalls nicht abschliessend):

  • Die Rechts- und Steuervorschriften: Die Gründung und Führung eines Unternehmens sollten einfach und kostengünstig sein.
  • Die Verfügbarkeit von Kapital: Gründer sollten Zugang zu Risikokapital und anderen Finanzierungsmöglichkeiten haben.
  • Die Infrastruktur: Gründer sollten Zugang zu guten Bildungseinrichtungen, Forschungseinrichtungen und anderen Infrastruktureinrichtungen haben.
  • Die Kultur: Die Gesellschaft sollte Unternehmergeist und Innovation fördern.

Und wie sehen es (potentielle) Gründer:innen selbst?

Dazu gibt der «Global Entrepreneurship Monitor 2023» einen guten Überblick. Interessant dabei ist, welche Dynamik gerade die arabischen Staaten in dieser Untersuchung zeigen. Zum Vergleich mit dem Global Innovation Index 2022, bei dem 132 Länder verglichen werden, schaffen es die Vereinigten Arabischen Emirate immerhin auf den 33 Platz. Saudi-Arabien und Qatar werden auf Platz 51 und 52 geführt.

Doch zurück zur Situation und Ambition von Gründer:innen im Jahr 2022 in verschiedenen Ländern.

Gut 65% der Einwohner:innen der Schweiz finden es einfach, sich selbständig zu machen bzw. ein eigenes Unternehmen zu gründen:

Wobei nur gut 10%, der in der Schweiz lebenden Personen vorhaben, sich in den nächsten drei Jahren selbständig zu machen:

Die vorhin erwähnten Qatar und VAE erreichen hier mit mehr als 40% Spitzenwerte. Aber auch in anderen wirtschaftlich weniger entwickelten Ländern der Welt (Level B und C) zeigt sich grosse unternehmerische Ambition: In Panama, Brasilien, Togo und Tunesien sind es mehr als 50% der erwachsenen Bevölkerung, die sich selbständig machen möchte.

Fast 50% sehen in der Schweiz in den nächsten sechs Monaten gute Chancen, um sich selbständig zu machen (das ist eine Zunahme im Vergleich zum Jahr 2019 – trotz Pandemie und Krieg in der Ukraine).

Auch hier erreichen die arabischen Staaten Spitzenwerte von 70% und mehr. In China, Polen und den USA hat die Zuversicht im Vergleich zu 2019 abgenommen.

Eine letzte Grafik zeigt abschliessend, wie «reif» unternehmerische Tätigkeit in verschiedenen Ländern ist. Im Vergleich sieht man Early-stage Entrepreneurial Activity (TEA) und Established Business Ownership (EBO).

Auch bei frühen Stadien unternehmerischer Tätigkeit zeigt sich eine grosse Dynamik in den arabischen Staaten, zum Beispiel aber auch in Kanada und den USA. Die Schweiz zeigt sich hier eher weniger dynamisch, interessant auch, dass es in der Schweiz mehr etablierte Unternehmen gibt, als «early-stage» unternehmerische Tätigkeit.

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