Budgetierung klingt trocken – ist aber ein wichtiger Erfolgsfaktor speziell auch für kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Wer seine Finanzen plant, schafft Übersicht, sichert Liquidität und trifft bessere Entscheidungen. In diesem Beitrag zeigen wir dir, welche Arten der Budgetierung es gibt, wie du dein Unternehmensbudget strukturierst und wie du auch mit begrenzten Ressourcen realistische Budgets aufstellen kannst.

 

Warum ist Budgetierung so wichtig?

Ein gutes Budget sorgt dafür, dass du jederzeit weisst:

  • Wofür dein Geld eingesetzt wird
  • Welche Einnahmen realistisch zu erwarten sind
  • Ob Investitionen tragbar sind
  • Wo Engpässe drohen

 

Gerade in der Schweiz, wo KMU rund 99% der Unternehmen ausmachen, kann eine professionelle Budgetplanung ein klarer Wettbewerbsvorteil sein. Sie hilft nicht nur, Steuerpflichten wie die Mehrwertsteuer korrekt zu erfüllen, sondern schafft auch Transparenz gegenüber Banken, Investoren – und gegenüber sich selbst.

 

Was gehört in ein Budget?

Ein vollständiges Budget besteht nicht nur aus Zahlen, sondern aus Planung. Die wichtigsten Bausteine:

  • Absatz- und Umsatzplanung: Was verkauft dein Unternehmen – und in welcher Menge?
  • Material- und Produktionskosten: Was kostet deine Leistungserbringung?
  • Personal- und Lohnkosten: Wer arbeitet mit – und zu welchen Konditionen?
  • Investitionsplanung: Welche grösseren Ausgaben stehen an (Maschinen, IT, Ausbau)?
  • Marketing und Vertrieb: Wie viel investiert dein Unternehmen in Wachstum?
  • Fixkosten: Miete, Versicherungen, Verwaltung, IT
  • Liquiditätsplanung: Welche Einnahmen und Ausgaben stehen wann an?

 

Tipp: Arbeite mit Teilbudgets, die du dann zu einem Gesamtbudget zusammenführst – das hilft, den Überblick zu behalten.

 

Kurz-, Mittel- und Langfristplanung: Die drei Ebenen der Budgetierung

Budgetierung ist keine Einmalaktion. Denke in verschiedenen Zeithorizonten:

  1. Operatives Budget (1 Jahr)

Fokus: tägliches Geschäft

Beispiel: Personal- oder Marketingbudget für das laufende Jahr

 

  1. Taktisches Budget (1–5 Jahre)

Fokus: mittel- bis langfristige Entwicklungen

Beispiel: Ausbau der Produktion, Marktanpassungen, neue Produkte

 

  1. Strategisches Budget (5–10 Jahre)

Fokus: Zukunftssicherung und Wettbewerbsfähigkeit

Beispiel: Investitionen in neue Geschäftsbereiche oder Technologien

 

Vier Methoden zur Budgetplanung – welche passt zu deinem Unternehmen?

  1. Top-Down: Die Geschäftsleitung definiert das Gesamtbudget und verteilt es auf Abteilungen.

 

Pro: Effizient, strategisch ausgerichtet

Contra: Wenig Einbezug der Mitarbeitenden

 

  1. Bottom-Up: Die Abteilungen melden ihren Bedarf, die Geschäftsleitung verdichtet.

 

Pro: Praxisnah, motivierend

Contra: Aufwändig, benötigt Koordination

 

  1. Gegenstromverfahren: Kombination aus Top-Down und Bottom-Up.

 

Pro: Strategisch + realistisch

Contra: Komplex und etwas zeitintensiver

 

  1. Zero-Based Budgeting: Jedes Budget wird jährlich von Grund auf neu erstellt.

 

Pro: Höchste Kontrolle

Contra: Sehr zeitintensiv – für KMU meist zu aufwendig

 

Tipp für KMU: In der Praxis bewährt sich oft ein vereinfachtes Gegenstrom-Modell: Zielvorgaben setzen, Rückmeldungen einholen, gemeinsam anpassen.

 

Wie KMU den Budgetprozess konkret angehen können

  • Starte einfach – und realistisch
  • Nutze Vorjahreszahlen als Basis.
  • Rechne konservativ und baue Puffer ein.
  • Beziehen Sie die richtigen Personen ein
  • Die Budgetverantwortung liegt nicht nur bei der Buchhaltung.
  • Bereichsleiter:innen und Schlüsselpersonen sollten mitdenken und -rechnen.
  • Strukturiere Teilbudgets
  • Gliedere nach Abteilung, Projekt oder Produktlinie.
  • Vermeide zu hohe Detaillierung – sie kostet Zeit und bringt oft wenig Nutzen. Nehme dir Zeit – aber nicht zu viel.
  • Plane den Cashflow mit: Wann fliesst Geld rein – wann raus? So vermeidest du Liquiditätsengpässe auch bei Gewinn.
  • Überwache und passe an wenn nötig: Ein Budget ist kein starres Dokument.

 

Digitale Unterstützung? Ja, aber pragmatisch

Ob du mit Excel oder einer professionellen Software arbeitest, hängt von der Grösse und Komplexität des Unternehmens ab. Wichtig ist: Das Tool sollte zur Denkweise Ihres Teams passen – nicht umgekehrt.

 

Fazit: Budgetierung lohnt sich – immer

Budgetierung ist kein „Nice-to-have“, sondern ein Muss. Sie gibt Sicherheit, fördert die Kommunikation im Team, unterstützt deine Entscheidungen und hilft, Chancen rechtzeitig zu erkennen – und Risiken früh zu begrenzen.

 

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