Versicherungswissen für Start-ups und Gründer

Das sind die wesentlichen Versicherungen für dich

Fast alles lässt sich versichern. Finde heraus, welche Versicherungen für dich relevant sind und was hinter den Bezeichnungen steckt. Unsere Checkliste und die Beispiele helfen dir, dich im Versicherungsdschungel zurechtzufinden.

Das Wichtigste in Kürze

Versicherungen sind komplex, vor allem in der Unternehmenswelt. Hier erfährst du:

  • Priorisieren: Welche Versicherungen sind essenziell, welche empfehlenswert oder prüfenswert? Obligatorisch ist die Absicherung der Mitarbeitenden in der zweiten Säule und bei Unfall. Selbständigerwerbende hingegen brauchen bei der Vorsorge meist eine Lösung über die dritte Säule.
  • Schützen: Empfehlenswert sind Vermögensversicherungen, die dein Unternehmen vor hohen Kosten schützen, zum Beispiel wenn dein Unternehmen in einen Rechtsfall verwickelt oder von Cyberkriminellen angegriffen wird.
  • Ergänzen: Darüber hinaus gibt es Versicherungen, die speziell auf deine Branche zugeschnitten sind und deine Sachwerte schützen. Hier gilt es zu prüfen, was zusätzlich sinnvoll ist.
  • Überprüfen: Mit einer Beratung oder einem Online-Versicherungscheck findet du heraus, was in deinem Fall die beste Absicherung ist – für dich und allenfalls auch für deine Mitarbeitenden.

Essenziell, empfohlen oder prüfenswert – das musst du über Versicherungen wissen

Als Unternehmerin oder Unternehmer brauchst du die richtigen Versicherungen. Aber welche? Grundsätzlich gibt es

  • Personenversicherungen für dich und deine Mitarbeitenden,
  • Vermögensversicherungen, die dein Unternehmen unter anderem bei rechtlichen Problemen schützen, sowie
  • Sachversicherungen, die den Firmenbesitz absichern.

Nicht alle Versicherungen sind gleich wichtig und nicht alle sind für dich sinnvoll – oder zumindest nicht von Anfang an. Ausserdem kommt es noch darauf an, welche Rechtsform dein Unternehmen und welche speziellen Risiken deine Branche hat. Informiere dich deshalb, welche Versicherungen du jetzt wirklich brauchst.

Die folgende Checkliste gibt dir einen einfachen Überblick darüber, welche Versicherungen essenziell, empfohlen oder prüfenswert sind. Trotzdem: In jedem Fall ist eine genaue Analyse deiner spezifischen Situation notwendig, damit du die wichtigsten Versicherungen sicher im Griff hast.

Checkliste: Versicherungen für Jungunternehmerinnen und Jungunternehmen auf einen Blick

Diese Versicherungen sind essenziell:

  • Berufliche Vorsorge (BVG)
  • Obligatorische Unfallversicherung (UVG)
  • Krankentaggeldversicherung (KKG)
  • Betriebshaftpflichtversicherung

Diese Versicherungen sind empfehlenswert:

  • Unfallversicherung in Ergänzung zum UVG
  • Rechtsschutzversicherung
  • Cyberversicherung
  • Inventarversicherung

Diese Versicherungen runden deinen Schutz ab, je nachdem, in welcher Branche du tätig bist:

  • Technische Versicherung
  • Transportversicherung

Für noch mehr Durchblick im Versicherungsdschungel stellen wir dir im Folgenden die oben genannten Versicherungen im Einzelnen vor – geordnet nach ihrer Wichtigkeit wie in der Checkliste.

Die essenziellen Versicherungen

Denk daran: Selbständige Personen haben andere Bedürfnisse und Pflichten als eine AG oder GmbH mit Mitarbeitenden. Schaffst du ein Firmenfahrzeug an? Dann brauchst du selbstverständlich auch eine Fahrzeugversicherung. Für die meisten Unternehmen relevant sind die folgenden Versicherungen.

Berufliche Vorsorge (BVG)

Der Anschluss an eine Pensionskasse (zweite Säule) ist laut Bundesgesetz über die berufliche Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge (BVG) für Unternehmen obligatorisch, die Mitarbeitende beschäftigen. In der zweiten Säule sparen die Mitarbeitenden Kapital für die Zeit nach der Pensionierung an. Dafür zahlen sie und ihre Arbeitgeber je zur Hälfte einen Betrag ein, abhängig von Alter und Lohn. Die zweite Säule enthält zudem eine Versicherungskomponente für den finanziellen Schutz bei Invalidität und zur Absicherung der Liebsten im Todesfall.

Beispiel: Sarah, 32 Jahre alt, arbeitet zu 100 Prozent. Sie verdient 78’000 Franken pro Jahr. In der zweiten Säule ist sie gegen die Risiken Tod und Invalidität versichert. Zudem spart Sarah auch bereits fürs Alter, damit sie sich nach der Pensionierung einen guten Lebensstandard leisten kann.

Mehr zur beruflichen Vorsorge auf baloise.ch

Für Selbstständige: Prüfe, ob du dich zum Beispiel über deinen Branchenverband einer Pensionskasse anschliessen kannst. Ansonsten sicherst du dich am besten über die dritte Säule fürs Alter und für die Risiken Invalidität und Tod ab.

Mehr zu den Vorsorgelösungen auf baloise.ch

Obligatorische Unfallversicherung (UVG)

Unternehmen sind verpflichtet, für alle ihre Mitarbeitenden eine Unfallversicherung abzuschliessen. Dies schreibt das Bundesgesetz über die Unfallversicherung (UVG) vor. Dank dieser obligatorischen Versicherung sind die Heilungskosten nach einem Unfall sowie die Spitalkosten in der allgemeinen Abteilung gedeckt.

Beispiel: Dein Mitarbeiter stürzt bei der Arbeit eine Treppe hinunter. Er muss operiert werden. Anschliessend verbringt er weitere zehn Tage im Spital. Insgesamt ist er sechs Wochen lang arbeitsunfähig. Die Unfallversicherung übernimmt in diesem Fall die medizinischen Kosten. Ab dem dritten Tag zahlt sie auch ein Taggeld.

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Für Selbstständige: Die obligatorische Unfallversicherung können Selbständige auch bei ihrer Krankenkasse abschliessen.

Krankentaggeldversicherung

Wenn eine angestellte Person erkrankt, ist der Betrieb gemäss Obligationenrecht verpflichtet, den Lohn weiterhin zu bezahlen. Das kann enorme Kosten verursachen, die nur schwer abzuschätzen sind. Die Krankentaggeldversicherung versichert diese Lohnfortzahlung – und entlastet das Unternehmen von diesem unkalkulierbaren Risiko.

Beispiel: Deine Mitarbeiterin erkrankt schwer und wird für längere Zeit arbeitsunfähig. Nach Ablauf der vereinbarten Wartefrist zahlt die Versicherung das Taggeld für deine Mitarbeiterin, nicht mehr dein Unternehmen.

Mehr zur Kollektiv-Krankentaggeldversicherung auf baloise.ch

 

Betriebshaftpflichtversicherung

Die betriebliche Haftpflichtversicherung bezahlt berechtigte Schadenersatzansprüche Dritter, die an ein Unternehmen gestellt werden. Gleichzeitig wehrt sie unberechtigte Forderungen ab.

Beispiel: Deine Mitarbeitenden liefern den massgefertigten Holztisch aus. In der Wohnung der Kundin stossen sie gegen eine Skulptur – es kracht. Die Versicherung übernimmt die Kosten, um die Skulptur zu ersetzen.

Mehr zur Haftpflichtversicherung für KMU auf baloise.ch

Die empfehlenswerten Versicherungen

Zu den empfehlenswerten Versicherungen gehören solche, die sehr nützlich, aber nicht obligatorisch sind.

Unfallversicherung in Ergänzung zum UVG

Diese freiwillige Versicherung ergänzt und erweitert die Leistungen der obligatorischen Unfallversicherung. So lassen sich zum Beispiel stationäre Behandlungen in der halbprivaten Abteilung im Spital oder die Übernahme von Spitalkosten im Ausland versichern.

Beispiel: Dein Mitarbeiter bricht sich bei der Arbeit den Arm. Die Ergänzungsversicherung zum UVG übernimmt die Behandlung in der halbprivaten Abteilung. So kann sich dein Mitarbeiter besser erholen.

Mehr zur Ergänzungsversicherung zum UVG auf baloise.ch

Rechtsschutzversicherung

Die Rechtsschutzversicherung ist immer dann zur Stelle, wenn es um Paragrafen geht. Sie übernimmt im Falle eines Rechtsstreits die Kosten für Gericht, Anwälte, Expertisen und Gutachten.

Beispiel: Dein Vermieter kündigt dir ohne Vorwarnung den Mietvertrag für dein Café. Als Grund gibt er eine notwendige Totalsanierung des Gebäudes an. Du bist damit überhaupt nicht einverstanden.

Mehr zur Betriebsrechtsschutz für KMU auf baloise.ch

Cyberversicherung

Jedes Unternehmen arbeitet heute vernetzt und ist auf funktionierende Systeme angewiesen. Die Cyberversicherung bezahlt die Kosten nach einer Cyberattacke. Dazu gehören unter anderem die Kosten für die Wiederherstellung der Systeme. Die Versicherung deckt auch Umsatzausfälle und Haftpflichtansprüche Dritter.

Beispiel: Nach einem Phishing-Angriff stehen bei dir alle Systeme still. Wichtige Daten sind weg. Der Virus muss entfernt und die Daten müssen wiederhergestellt werden.

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Inventarversicherung

Die Inventarversicherung versichert Waren und Einrichtungen gegen Feuer, Naturgewalten wie Hagel, Diebstahl, Wasserschäden (etwa nach einem Rohrbruch) und Glasbruch.
Auch plötzliche und unvorhergesehene Schäden können in die Versicherung eingeschlossen werden und erweitern so die Deckung.

Beispiel: Bei einem Einbruch in dein Geschäft werden fünf Laptops gestohlen.

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Die prüfenswerten Versicherungen

Bei diesen Versicherungen kommt es stark darauf an, welche Risiken deine Branche mit sich bringt.

Technische Versicherung

Die technische Versicherung deckt nach einem plötzlichen und unvorhergesehenen Schaden die Reparatur oder den Ersatz von IT-Anlagen, Maschinen und Apparaten. Dazu gehören beispielsweise Schäden nach einem Sturz, Eindringen von Fremdkörpern oder nach einem Kurzschluss.

Beispiel: Der Laptop fällt während der Arbeit vom Tisch und geht kaputt.

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Transportversicherung

Diese Versicherung bietet einen umfassenden Schutz gegen Verlust und Beschädigung deiner Waren beim Transport.

Beispiel: Der Mitarbeiter deiner Bäckerei liefert die bestellten Apéro-Häppchen aus. Er fährt beim Kunden vor und öffnet die Tür des Laderaums: Die Häppchen liegen auf dem Boden. Während der Fahrt sind die Bleche aus der Halterung gefallen.

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