Digitale Transformation in KMU’s

Das Wichtigste aus dem Think-Thank-Report

Das Netzwerk KMU Next, ein unabhängiger und neutraler Verein, welcher den Auftrag hat, Schweizer KMU für die Nachfolgethematik zu sensibilisieren, zu beraten und zu unterstützen, hat sich zusammen mit der FHNW Hochschule für Wirtschaft mit dem aktuellen Stand der Digitalen Transformation in Schweizer KMU auseinandergesetzt und daraus einen Think-Tank-Report erstellt.

Das Kundenverhalten verlagert sich zunehmend auf Online-Kanäle. Sei es um sich zu informieren oder um Güter und Dienstleistungen zu erwerben. Dadurch entstehen neue Geschäftsmodelle und Unternehmen. Diese können auf eine Vielzahl von Möglichkeiten zurückgreifen, um ihre Aktivitäten mit technologischer Unterstützung zu beschleunigen, zu vereinfachen oder anzureichern um schliesslich einen Mehrwert für ihre Kunden zu generieren. Aktuelle Studien zeigen jedoch, dass Schweizer Unternehmen, und insbesondere KMU, noch nicht soweit sind, diese Entwicklung mitzumachen. Viele sehen hier eine Kluft zwischen agilen Start-Ups und der Veränderungsbereitschaft von etablierten KMU. Gemäss dem Report könnten KMU, die aktuell noch als Wirtschaftsmotoren der Schweiz gelten, die Ignoranz der Veränderungen am Markt in einigen Jahren deutlich zu spüren bekommen. Das lokale Klein-KMU kämpft eher darum, lokale Aufträge zu ergattern, als grundsätzlich das Geschäftsmodell zu überdenken.

Fundamental neue (Geschäfts-)Welt – neue Strategien müssen her!

«Die Welt, und damit auch die Gesellschaft, hat sich fundamental verändert, und das innerhalb nur weniger Jahre. Die weiter stark zunehmende Internationalisierung und die Digitalisierung erhöhen den Druck. Neue Strategien, Business-Innovation und neue Geschäftsmodelle sind das Gebot der Gegenwart und Zukunft», sagt Raphael Ledergerber, Inhaber von Ledergerber & Partner GmbH sowie Mitglied des Think-Tanks.

Gründe für die Barrieren zur Umsetzung von Digitalisierungsprojekten

Als Gründe werden in den Befragungen von Unternehmen oftmals finanzielle Einschränkungen und ein fehlender Zugang zu technologischen Tools angegeben. Da sich erfahrungsgemäss mit entsprechendem Know-How und geringen Investitionen einfache Tools einführen lassen, kommt der Think Tank zum Schluss, dass vor allem das Know-How fehlt, um die diversen bestehenden Möglichkeiten zu nutzen. Dies führt zu einer Distanz vor neuen Technologien. Zudem herrscht bei den KMU eine Übergangsproblematik, da in der Schweiz jedes 5. KMU in den kommenden Jahren an einen Nachfolger übergeben wird. Diese Unternehmen müssen abwägen, ob es sinnvoll ist, Kontinuität zu bewahren oder das Unternehmen noch auf zukünftige Herausforderungen vorzubereiten.

Führungsrollen und Mitarbeitende

Als weiterer möglicher Faktor sieht der Think Tank Ressourcen-Probleme sowie eine weniger agile Mentalität, häufig bedingt durch ein höheres Alter der Geschäftsleitung. Damit geht oft ein traditionelles Führungsverständnis einher.

Um diese Haltung lockern zu können, braucht es ein gewisses Vertrauen in die untere Ebene. Denn diese muss schlussendlich mehr Handlungsspielraum erhalten um schneller auf Marktanforderungen reagieren zu können. Dies führt zu flacheren Unternehmenshierarchien und einer agileren Unternehmenskultur. Gerade Mitarbeiter die privat bereits mittels digitalen Kanälen kommunizieren, sollten stärker in Entscheidungen eingebunden werden, um auf deren bestehendes Know-How aufbauen zu können.

KMU-Nachfolge

Die abwartende Haltung im Management im Zusammenhang mit der digitalen Transformation wird häufig noch verschärft, wenn das Unternehmen in absehbarer Zeit übergeben werden soll. Transformationsprojekte stehen zu diesem Zeitpunkt ganz unten auf der Agenda und werden nicht mehr angestossen. Da die neue Geschäftsleitung in den ersten Monaten und Jahren mit dem Erlernen und Aufrechterhalten des operativen Geschäftes stark eingebunden ist, fehlen in dieser Zeit meist Ressourcen für die Digitalisierung. Dieser zeitliche Unterbruch der digitalen Transformation kann verheerende Folgen für das Unternehmen haben.

Best Practices

Gemäss dem Think Tank sind Unternehmen, die meist schon auf internationalen Märkten unterwegs sind und deren Geschäftsleitung sich aus mehreren Partnern zusammensetzt, weiter fortgeschritten mit der Digitalisierung als andere Schweizer KMU.

Es gilt die Treiber der Digitalisierung zu verstehen, Barrieren abzubauen oder zu umgehen und den Führungsaufgaben nachzukommen.

Den ganzen Think-Tank-Report finden Sie hier: Think-Tank-Report

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