Der Start ins Unternehmertum ist aufregend, aber auch mit ein paar Verpflichtungen verbunden. Eine davon, die oft übersehen wird, sind die Kosten im Zusammenhang mit Berufsbildungsfonds (BBF). Diese Fonds tragen dazu bei, die Qualität der Berufsausbildung in der Schweiz zu sichern – und du solltest sie bei der Budgetplanung im Blick haben.
Was sind Berufsbildungsfonds?
Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI schreibt auf seiner Webseite: «Berufsbildungsfonds gemäss BBG sind branchenmässig ausgerichtet. Die Gelder werden innerhalb einer Branche erhoben und für die Förderung der Berufsbildung branchenbezogen eingesetzt (Entwicklung von Bildungsangeboten, Organisation von Kursen und Qualifikationsverfahren, Berufswerbung usw.).»
Der Bundesrat kann diese Fonds auf Antrag der Branche für alle Betriebe einer Branche verbindlich erklären – egal, ob du Mitglied im Branchenverband bist oder nicht.
Warum betrifft das auch dich?
Wenn du in einer Branche tätig bist, die einen allgemeinverbindlichen Berufsbildungsfonds hat, bist du automatisch zahlungspflichtig – selbst wenn dein Betrieb klein ist oder noch keine Lernenden beschäftigt. Wichtig ist zu wissen:
- Doppelzahlungen vermeiden: Falls du bereits Bildungsleistungen erbringst (z. B. durch Ausbildung von Lernenden) oder in einen anderen Fonds einzahlst, kannst du möglicherweise von weiteren Beiträgen befreit werden.
- Mehrere Fonds möglich: Betrifft dein Betrieb mehrere Berufe, können auch mehrere Fondsbeiträge fällig werden.
Wie findest du heraus, ob du betroffen bist?
- Prüfe deine Branche: Gibt es in deiner Branche einen Berufsbildungsfonds? Branchen wie das Baugewerbe, die Elektroinstallation oder der Sozialbereich haben zum Beispiel bereits verbindliche Fonds. Hier findest du eine Liste mit den allgemeinverbindlich erklärten Berufsbildungsfonds.
- Kläre die Beitragshöhe: Die Beiträge können je nach Branche und Unternehmensgrösse unterschiedlich ausfallen. Nimm Kontakt mit dem zuständigen Branchenverband oder Berufsbildungsamt auf.
- Plane frühzeitig: Berücksichtige die Beiträge bei der Finanzplanung deines Unternehmens.
Warum sind Berufsbildungsfonds sinnvoll?
Auch wenn die Beiträge eine zusätzliche Belastung darstellen können, gibt es viele Vorteile:
- Bessere Ausbildungsqualität: Dein Betrieb profitiert von gut ausgebildeten Fachkräften.
- Stärkung der Branche: Die Fonds sichern langfristig die Attraktivität deines Berufsfelds.
- Fairness: Auch Betriebe, die nicht selbst ausbilden, leisten ihren Beitrag und profitieren von den Massnahmen.
Stolpersteine und wie du sie vermeidest
- Unwissenheit: Viele wissen gar nicht, dass sie zahlen müssen. Informiere dich frühzeitig.
- Komplexe Regelungen: Die Anforderungen unterscheiden sich je nach Branche und Kanton.
- Fehlende Planung: Unvorhergesehene Kosten können gerade in der Gründungsphase wehtun. Plane genug Puffer ein.
Fazit: Planen statt überrascht werden
Berufsbildungsfonds können eine Überraschung für Gründer:innen sein. Aber mit etwas Planung und den richtigen Infos kannst du unangenehme Überraschungen vermeiden. Recherchiere, ob du betroffen bist, und nimm die Beiträge von Anfang an in deine Kostenplanung auf. Am Ende profitierst du selbst von der Qualität und Attraktivität deines Berufsfelds.
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