Woher kommt der Begriff Pitch?
«Pitchen» stammt ursprünglich aus der Agentur- bzw. Werbewelt. Bei Pitches treten Agenturen vor einem potentiellen Kunden gegeneinander an, um den Kunden zu überzeugen und sich Aufträge zu sichern. Der Begriff ist später und mit dem Aufkommen von Startup-Szenen für Jungunternehmen immer wichtiger geworden. Gründer:innen haben so die Möglichkeit, vor verschiedenem Publikum, meistens vor Investoren, innerhalb kürzester Zeit ihre Geschäftsideen zu präsentieren.
Pitch: Welche Präsentationsarten gibt es?
- Elevator Pitch
- Startup Pitch
- Speed-Pitching-Sessions
Was ist ein Elevator Pitch?
Der Elevator Pitch oder die «Aufzugspräsentation», die sich an der Dauer einer Fahrt in einem Aufzug orientiert, ist wohl die Königsdisziplin von Pitches. Es handelt sich um die kürzeste Präsentationsart des Pitchens, in der es gilt, innerhalb kürzester Zeit – ca. 30 Sekunden – einen Überblick seiner Geschäftsidee bzw. seines Startups zu präsentieren, um sein Gegenüber zu überzeugen. Und dies ohne Hilfsmittel wie Präsentationen oder einen Flyer.
Was ist ein Startup Pitch?
Bei einem herkömmlichen Pitch, der zeitlich nicht so stark begrenzt ist wie der Elevator Pitch, stehen meist Hilfsmittel wie Präsentationen oder andere Dinge, um die Aufmerksamkeit zu steuern, zur Verfügung. Man hat etwas mehr Zeit, um Ideen und Zusammenhänge zu erklären, doch auch hier gilt: Auf den Punkt zu kommen und den Pitch eher kurz als zu lange zu halten.
Was sind Speed-Pitching-Sessions?
Speed-Dating für Unternehmen und Investoren: Oft finden Speed-Pitching-Sessions im Rahmen von Veranstaltungen statt. Jungunternehmen haben hier die Möglichkeit innerhalb kurzer Zeit – ca. drei bis fünf Minuten – einen möglichen Investor von ihrer Idee zu überzeugen. Danach wechselt man den Gesprächspartner, den Investor, und präsentiert seine Geschäftsidee erneut. Speed-Pitching-Sessions haben für Startups den Vorteil, die Geschäftsidee mehreren potentiellen Investoren vorstellen zu können.
Was ist ein Pitchdeck?
Eine der wichtigsten Regeln bei der Präsentationserstellung: In der Kürze liegt die Würze. So sollte ein Pitchdeck zwischen zehn und 13 Seiten umfassen. Die Folien dürfen nicht zu textlastig sein, stattdessen wirken Grafiken oft aussagekräftiger. Eine gute Mischung aus Fakten, Storytelling und Emotionen ist dabei gefragt.
Wörtlich übersetzt ist ein «deck» ein Stapel Karten. Mit dem passenden Pitchdeck ist der/die Unternehmer:in bestens auf Pitches aller Art vorbereitet und hat eine Struktur und einen Leitfaden, um Investoren und Geschäftspartner von einer Idee oder einem Unternehmen zu überzeugen. Und damit die Karten neu zu mischen.
Der Inhalt eines Pitchdecks (je nach Idee und Unternehmen anzupassen)
- Deckblatt: Name Ihres Unternehmens, Anlass der Präsentation und kurze Zusammenfassung der Idee/des Unternehmens in einem Satz/Slogan
- Team, Gründer:innen, wichtigste Personen
- Herausforderung / Problem / Pain
- Lösung des Problems
- Vorstellung des Produkts/der Dienstleistung
- Markt, Marketing und Potential
- USP (Unique Selling Proposition) / Alleinstellungsmerkmal / Kundennutzen
- Wettbewerb und Konkurrenz
- Machbarkeit / Proof of Concept
- Business Model und Monetarisierung
- Call to action / Kapitalbedarf
- Schlussfolie: Dank und Kontakt
Pitchdeck oder Businessplan?
Bei welcher Gelegenheit brauche ich nun welche Vorbereitung und Informationen? Wenn eine Finanzierung von einer Bank das Ziel ist, ist von Beginn ein detaillierter Businessplan gefragt. Um möglichen Geschäftspartnern eine Idee oder ein Unternehmen vorzustellen, dürfte eine Pitch-ähnliche Form die richtige sein. Ist das Gegenüber ein Investor, Business Angel oder Venture-Capital-Geber, sind sie es sich gewohnt, mit Pitchdecks als ersten Schritt adressiert zu werden. Als Grundregel gilt: Je konkreter es wird, desto eher ist ein Businessplan mit mehr Details nötig.
P.S.: Unser Titelbild war das Deckblatt des Tinder-Pitchdecks, als die Dating-App noch MatchBox hiess.
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