Viele Jungunternehmen und Startups verfügen oft über ganz viel spezifisches Know-how, welches aus der Entwicklung eines Produkts oder einer Dienstleistung resultiert. Das kann Gold wert sein – oft ist es aber nur ein kleiner Teil des unternehmerischen Know-hows, welches ein Unternehmen langfristig am Markt erfolgreich sein lässt. Wenn es um Strategie, längerfristige Planung, Marketing oder Finanzierung geht, sind Unternehmer oft unerfahren und unbedarft unterwegs.
Wie lässt sich fehlendes unternehmerisches Know-how finden? Durch Coaches, Berater oder einen Beirat. Oder auch durch einen Business Angel, der üblicherweise als eine Mischung aus Investor und Coach auftritt.
Die Aufgaben der Personen, die Jungunternehmen unterstützen, egal ob Coach, Berater oder Beirat sind weder inhaltlich noch zeitlich klar zu trennen. Der Coach und Berater begleitet ein Unternehmen in der Regel eher kürzer – ein Beirat oder Business Angel steht einem Unternehmen in der Regel längerfristig zur Seite. Ähnlich sind die Inhalte ihrer Aufgaben: Sie unterstützen normalerweise bei der Erstellung von Business- und Liquiditätsplänen, bei der Einrichtung eines Sounding-Boards und beispielsweise Workshops oder individuellen Sessions zur Ausrichtung und laufenden Anpassung der Geschäftsstrategie und des Businessmodells. Erforderliche Ressourcen, Teams und Kontakte zu potenziellen Kunden und Investoren können ebenso Teil sein, wie die Ausgestaltung der Finanzierungsstrategie oder die Erstellung eines Pitch-Decks.
Bereiche, in denen Jungunternehmen häufig Unterstützung suchen:
- Geschäftsmodell, Innovation und Monetarisierung
- Führung und Organisation
- Beschaffung, Produktion und Logistik
- Personal und Kultur
- Marketing und Sales
- IT, Infrastruktur und Digitalisierung
- Finanzierung und Controlling
Je nach Setup des Gründer- und Führungsteams, kann es jede betriebswirtschaftliche Funktion betreffen, für die mehr Know-how guttun würde. Wenn ein Businessplan für ein Unternehmen erstellt wird, ist dafür in der Regel ein eigener Bereich vorgesehen, wo es genau darum geht, das Setup an Know-how und Erfahrungen zu analysieren und Defizite festzustellen. Falls kein Businessplan ansteht, ist es trotzdem ratsam, eine Auslegeordnung über das Know-how und auch Netzwerk eines Jungunternehmens oder Startups vorzunehmen, um möglichst wenige Überraschungen zu erleben.
Einer der wichtigsten Gründe, weshalb Jungunternehmen scheitern, ist das falsche Team. Oftmals behindert eine unausgewogene Zusammensetzung des Teams in Hinblick auf die Kompetenzen der einzelnen Mitglieder den Erfolg des Unternehmens. Dies können spezifisch fachliche, aber auch Management Kompetenzen sein.
„The first five employees will make or break your start-up.” sagte Oliver Holle, Founder und CEO von Speedinvest, dazu.
Es lohnt sich also, fehlende Kompetenzen im Team eines Unternehmens, extern beizuziehen. Sparring Partner lassen sich aber nicht nur unter professionellen Beratern und Coaches finden, spezifisches Know-how gibt es vielleicht auch in der Familie oder unter Arbeitskollegen. Das eigene Netzwerk sollte genauso geprüft wie professionelle Anlaufstellen in Anspruch genommen werden.
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