2022: Noch immer sehr viele Gründungen – und auch mehr Konkurse

Seit letztem Jahr geben wir mit dem «Fasoon Founders Forecast» monatlich eine Prognose für die Zahl an Neugründungen für das laufende Jahr ab. Darin fliessen neben volkswirtschaftlichen Daten zahlreiche weitere Informationen ein. 50’015 betrugen die Neueintragungen in der Schweiz 2022 – das ist ein Minus von gut einem Prozent im Vergleich zu 2021 mit dem höchsten je gemessenen Wert an Eintragungen. Im Juni lagen wir mit unserer Einschätzung von 51’564 etwas zu hoch (3%), im Oktober mit 49’860 etwas zu tief (-0.3%).

 

Die GmbH bleibt auch 2022 mit 39.7% die beliebteste Rechtsform für eine Firma. Gefolgt von 32% Einzelfirmen und knapp 20% Aktiengesellschaften. Im Vergleich zu 2021 wählten 1.8% mehr Gründerinnen und Gründer eine GmbH und 0.6% öfter eine Einzelfirma als Rechtsform. Aktiengesellschaften (-6%) und Kollektivgesellschaften (-8.9%) wurden weniger bei den Handelsregistern eingetragen.

 

Netto-Neueintragungen geben ein klareres Bild

Eine präzise Statistik zu Neugründungen gibt es in der Schweiz nicht, als Indikator werden üblicherweise die Eintragungen im Handelsregister herangezogen. Das Bundesamt für Statistik leitet ihre Zahlen zu Neugründungen aus Daten der AHV-Register ab.

Den 50’015 Neu-Eintragungen in Handelsregister im Jahr 2022 stehen 28’107 Löschungen aus Handelsregistern gegenüber. Das ergibt netto ein Plus an Eintragungen von 21’908. Das ist nach den 22’324 aus dem Vorjahr erneut ein Spitzenwert. Im Vergleich zu 2021 wurden in der Schweiz im letzten Jahr 0.4% weniger Firmen gelöscht.

Aktive Unternehmen gab es in der Schweiz 2020 total 564’787.

 

Insolvenzen im DACH-Raum

Das Beratungsunternehmen Dun & Bradstreet hat die Insolvenzen 2022 im DACH-Raum untersucht und schreibt dazu: «Alle drei Länder der DACH-Region weisen im Jahr 2022 steigende Zahlen an Unternehmensinsolvenzen auf. Viel ist darüber spekuliert worden, warum die Welle der Unternehmenspleiten in den Pandemiejahren ausgeblieben ist. Sicherlich sind hier die staatlichen Unterstützungsprogramme zum Tragen gekommen und auch die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht hat ihres dazu beigetragen, dass Unternehmen am Leben gehalten wurden.»

In Österreich haben die Insolvenzen mit +33.9% am stärksten zugenommen (Total 2’340 Insolvenzen), gefolgt von der Schweiz mit +27.4% auf 4’828. In Deutschland lag die Zunahme vergleichsweise tief mit +4.6% auf 9’236 Insolvenzen.

Die fünf Branchen mit dem höchsten Konkursrisiko sind in der Schweiz die Holz- und Möbelindustrie, das Handwerk, das Gastgewerbe, das Baugewerbe und die Telekommunikation. Das geringste Risiko haben Unternehmen aus den Branchen Unternehmens- und Steuerberatung, Sozialdienst, Gesundheitsdienste, Immobilienmakler und -verwaltungen sowie Ausbildungsdienste.

 

Startups und Nachhaltigkeit

Zu den top Wachstumsbranchen im Jahr 2022 gehörte Marketing & Kommunikation mit einem Plus von knapp 16%, Transport & Logistik (+15%) sowie das Gesundheitswesen (+11.5%). Die höchsten prozentualen Rückgänge verzeichnen die Branchen Grosshandel (-13.3%), Land- & Forstwirtschaft (-12.4%) sowie der Detailhandel (-8.7%).

 

Nachhaltigkeit ist aktuell in aller Munde – und auch bei Gründungen und Startups befindet sich dieses Thema auf der Überholspur. Dies beleuchtet und belegt der neueste Swiss Startup Radar ausführlich: «Wenn es um Nachhaltigkeit geht, stehen die Schweizer Startups im internationalen Vergleich besser da als die Schweiz generell. Insbesondere die hohe Zahl ökologisch ausgerichteter Gründungen und die Investments in Umwelt-Startups können sich sehen lassen. Der Boom der nachhaltigen Startups ist nur wenige Jahre alt. Die verstärkte Gründungsaktivität setzte erst 2019 ein und erst seitdem ziehen auch die Investments in nachhaltige Startups ausserhalb des Cleantech-Bereichs an. 2021 wurden global über 70 Milliarden US-Dollar und damit dreimal so viel Geld in nachhaltige Startups gesteckt wie noch 2019. In der Schweiz stieg die investierte Summe von 2019 auf 2021 sogar um den Faktor 3.7 an, was noch einmal die besondere Dynamik unterstreicht, die hierzulande bei Umwelt-Startups herrscht.»

Die Schweiz belegt bei nachhaltigen Startups Platz 1

Gründungen und Investitionen in nachhaltige Startups nach Sektoren

Die Zahlen und Informationen zur Nachhaltigkeit beziehen sich vor allem auf Startups in einem engeren Sinn und weniger auf allgemeine Gründungszahlen von Unternehmen. Also Jungunternehmen mit einem Fokus auf Technologie und Innovation, mit ambitionierten Wachstumsplänen und einem skalierbaren Geschäftsmodell. Nachhaltigkeit ist und bleibt aber trotzdem ein bestimmendes Thema in vielen Branchen und damit ein interessanter Aspekt für Wachstumsmärkte und Chancen für Gründerinnen und Gründer.

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